In der Johanneskirche hielt Frau Katja Tsafrir (München) einen Vortrag über Aufgaben und Ziele des 1901 gegründeten Jüdischen Nationalfonds e.V. KKL (Keren Kayemeth Lelsrael), dessen Delegierte sie für Bayern und Baden-Württemberg ist. Frau Tsafrir hat mit ihrer Familie 15 Jahre in Jerusalem gelebt und unter anderem für die Konrad-Adenauer-Stiftung gearbeitet. Ziel Ihres Vortrages war es, darüber hinaus mit umfangreichem Bildmaterial möglichst neutral auch über Land und Leute und das normale Leben in Israel zu informieren.
Der Rechtsanwalt und Journalist Dr. Theodor Herzl (1860 – 1904) habe erkannt, dass eine jüdische Emanzipation im damaligen Europa nicht möglich gewesen sei und entwickelte den Staatsgedanken des Politischen Zionismus ("Zion" heißt der Tempelberg in Jerusalem und ist Symbol für die Heimkehr der Juden in das gelobte Land). Mit der Gründung des politisch unabhängigen Jüdischen Nationalfonds 1901 sei der Grundstein gelegt worden für die Urbarmachung und Besiedelung Israels, finanziert durch eine beispiellose Spendenaktion für den Ankauf von Land in dem damals unter osmanischer Herrschaft stehenden Palästina. Mit zunehmender Einwanderung hätte der Nationalfond an Bedeutung bei der Bodenaufbereitung und in der Land- und Forstwirtschaft gewonnen. 240 Millionen Bäume seien seither gepflanzt und 220 Wasserreservoire und Wiederaufbereitungsanlagen errichtet worden, um das Land zu begrünen und Landwirtschaft zu ermöglichen. Israel sei heute eines der wenigen Länder mit mehr Bäumen als vor 100 Jahren trotz schwieriger klimatischer Verhältnisse: 60 % des Landes seien Wüste, Regen fiele nur im Winter und werde für die Sommermonate gespeichert, um die Felder zu bewässern. Ohne kontinuierliche Hege und Wiederbegrünung verödeter Landstriche verdorre das Land und werde unfruchtbar. Für diese Landpflege stehe der JNF-KKL Nationalfond als größte, politisch unabhängige "Grüne" Organisation mit Vertretungen in 41 Nationen.
Eine Teilhabe an den Projekten sei jedem Interessierten möglich, für 18,- Euro könne die Patenschaft für einen Baum übernommen werden.
Grete Kissel