Ein besonderes Ereignis konnten wir am 13. Februar in der Johanneskirche feiern: Die Vertrauensfrau des Kirchenvorstandes, Christel Obermüller, wurde durch Dekanin Dagmar Häfner-Becker (Rosenheim) in ihr Amt als Prädikantin eingeführt und ist nun zur öffentlichen Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung ermächtigt. Nach Absolvieren einer speziellen theologischen Weiterbildung mit erfolgreichem Prüfungsabschluss kann Christel Obermüller in diesem Ehrenamt nun selbst Predigten verfassen, den christlichen Glauben verkündigen und eigenverantwortlich alle Teile des Gottesdienstes und der Abendmahlsfeiern gestalten. Die Ernennung sei einmalig und unbefristet.
Am selben Tag erhielt die Organistin Jenny Hewitson das Orgeldiplom. Hewitson hatte im November 2021 die "Kleine Orgelprüfung" erfolgreich abgelegt und wird die Organistin Dr. Ines Gnettner im Bedarfsfall vertreten. Verkündigung, so die Dekanin, geschehe nicht nur durch das Wort, sondern auch durch die Musik. Häfner-Becker verlas das Zeugnis der Prüfungsbeauftragten für Kirchenmusik und überreichte neben dem Diplom ebenfalls eine Engelsfigur.
Kernpunkte der anschließenden Predigt von Obermüller waren die verschiedenen und allzu menschlichen Zeichen von Stolz: Privat, im Beruf, in der Gesellschaft – dabei solle man sich aber nach den Worten von Jeremia nicht selbst rühmen. Jeremia sagt: "Wer sich rühmen will, der rühme sich darin, dass er Gott kenne".
Thomas Goltsche, kath. Pastoralreferent i.R., verwies in seiner Laudatio auf das Engagement und die jahrelange gute Zusammenarbeit mit Christel Obermüller auf verschiedenen Gebieten wie: Kinderbibelwoche, Exerzitien im Alltag, Interreligiöses Friedensgebet u.a. Pfarrer Andreas Strauß verband mit seinem Lob und Dank an beide den Hinweis, dass die Prädikantinnen und Prädikanten keine "Aushilfspfarrer" seien, sondern ein wichtiges Glied in der Gemeinschaft derer, die Glauben verkünden, und überreichte ihnen kleine Geschenke und je einen Topf mit blühenden Christrosen.
Anschließend an die Feierlichkeiten fand im Außenbereich der Johanneskirche ein kleiner Empfang ("Abstandstrunk") statt, zu dem alle Kirchenbesucher eingeladen waren.
Text, Bild: GK