Das ist neu: Erstmals entschied sich eine Gruppe von Eltern (Feldkirchen-Westerham) für die Konfirmation ihrer Kinder im Herbst, hoffend, dass dann – coronabedingt - die Familienfeiern wieder möglich sind. Deshalb fanden die kirchlichen Feierlichkeiten zunächst nur für die Bruckmühler Konfirmandinnen und Konfirmanden statt.
Der Vorabend-Beichtgottesdienst auf dem Vorplatz der Johanneskirche stand unter dem Jesuswort: "Kommt alle her, die Ihr mühselig und beladen seid, ich will Euch erquicken". Ein Rucksack voller Steine war das Requisit zur Predigt von Pfarrer Andreas Strauß; ein Stein nach dem anderen wurde herausgenommen und in weitem Bogen weggeworfen nach dem Motto: Jesus hilft uns, unsere Lasten abzuwerfen, zu vergeben, leicht zu werden. Dazu diene die Beichte. In einem verschlossenen Kuvert ohne Namen brachten die jungen Leute ihre Beichtbitten zum Altar, diese sollten anschließend am offenen Feuer verbrannt werden. Dazu kam es aber nicht. Ein deutliches Grollen am schwarzen Himmel und erste dicke Tropfen kündigten ein Unwetter an.
"Leute, eine klare Reihenfolge: Erst den Hauptstecker ziehen, dann die Elektronik sichern, dann den Altar abräumen. Anschließend treffen wir uns in der Kirche!" - Pfarrer Strauß beugte keine Minute zu früh umsichtig und gekonnt einer Panik vor und jeder half mit, den Platz zügig und geordnet zu räumen.
In aller Ruhe wurde der Gottesdienst in der Kirche von Andreas Strauß und Samuel Fischer mit dem Abendmahl für alle Anwesenden zu Ende geführt, während draußen Sturm, Regen und Hagel tobten.
Tags darauf fanden die Konfirmationen, also die feierliche Aufnahme der jungen Leute in die Gemeinschaft der "Großen", coronabedingt und unter Einhaltung der Hygienevorschriften in gutem zeitlichen Abstand in zwei Gruppen statt. Für den musikalischen Beitrag sorgten Ines Gnettner (Orgel), Christine Ströse (Querflöte), Hanna Strauß und Christine Breier (Gesang) und Andreas Strauß (Gitarre und E-Piano). Pfarrer Fischer ließ das Konfirmandenjahr Revue passieren: Die jungen Leute hätten in der Gruppe viel gelernt und ausprobiert und ihre Beziehung zu Gott aufgebaut und könnten nun getrost der Zukunft entgegensehen. Mit Einzelsegnung durch Pfarrer Strauß, Dank an Eltern und Paten verbunden mit der Bitte um weitere christliche Begleitung ihrer Patenkinder, Gebet und Schlusssegen für alle Anwesenden wurden die feierlichen Zeremonien beendet.
(Übrigens: Die erwähnten Beichtbriefe hat Pfarrer Strauß wetterbedingt am nächsten Tag ungeöffnet im Hof verbrannt).
Text, Bilder: GK