"In monte oliveti" – Christus am Ölberg. Zu dieser erschütternden biblischen Geschichte, niedergeschrieben im Matthäus-Evangelium Kapitel 26, sind uns viele Musikstücke namhafter Komponisten aus fünf Jahrhunderten bis in unsere Tage hinein bekannt. Sechs dieser anspruchsvollen Kompositionen hat Dr. Ines Gnettner, Organistin und Chorleiterin, mit den Chormitgliedern einstudiert und passend zur Passionszeit in der Emmauskirche zur Aufführung gebracht, sehr stimmungsvoll begleitet vom bekannten pro-musica-Flötenensemble mit Elke Gross (auch Leitung), Elfriede Jacobs, Susanne Küster, Susanne Kurth-Schreyer und Martha Lauber. An der Orgel, begleitend und als Solopart, war die Organistin und Leiterin der gesamten Aufführung, Dr. Ines Gnettner. Den geistlichen Impuls mit Lesungen und Gedanken zum Geschehen am Ölberg, mit Gebet und Segen gab Pfarrer Andreas Strauß.
Spannungsreich war der gesangliche Wechsel vom "normalen" mehrstimmigen Kirchenchor zum Renaissance-Chor mit seiner eigenen besonderen Stimmführung, wie sie im 15. und 16. Jahrhundert geübt wurde, mit Werken von z.B. Heinrich Isaac ("O Welt, ich muss dich lassen"), dem Kyrie aus der Missa Brevis von G.B. Palestrina und dem 6-stimmigen "In monte oliveti" von Orlando di Lasso. Auch Werke zum Thema "Ölberg" von gemeinhin weniger bekannten Komponisten wie Giovanni B. Martini oder Jouzas Naujalis kamen zur Aufführung; nicht fehlen durften Chorwerke von Michael Haydn, Franz Schubert und Anton Bruckner. Dazu kamen Fantasien von Jörg Duda (*1968) für 5 Blockflötenstimmen aus seinem Opus 117 c, allesamt in der Tonlage Moll gehalten, feierlich, getragen.
Die zahlreichen Besucher waren eingebunden in das traurige Geschehen und erlebten eine fein nuancierte, in sich geschlossene Aufführung von hoher Qualität, in der auf unterschiedliche Weise die ergreifenden Geschehnisse um das Leiden Jesu in seinen letzten Stunden beschrieben wurden.
Text: GK