29. Juni - Geistliches Konzert mit doppelchörigen Werken

Ein ungewöhnliches Konzert begeisterte die Zuhörer am 29. Juni in der evangelischen Emmauskirche in Feldkirchen-Westerham. Der Renaissance-Chor Bruckmühl (Leitung Dr. Ines Gnettner) und das Bad Aiblinger Vokalensemble Neuland (Leitung Sebastian Schober) präsentierten gemeinsam Werke bedeutender Komponisten des 15. und 16. Jahrhunderts, auch als Doppelchor, ergänzt durch Instrumentalisten mit Violinen, Cello, Kontrabass, Zink, Orgel und Barock-Posaunen sowie  Vokalsolisten.

Das Vokalensemble Neuland, Bad Aibling (linke Bildseite) und der Renaissance-Chor Bruckmühl (rechte Bildseite) mit den Instrumentalisten  und der Dirigentin Dr. Ines Gnettner (Bildmitte) beim Doppelkonzert in der evangelischen Emmauskirche in Feldkirchen-Westerham.

Das Vokalensemble Neuland, Bad Aibling (linke Bildseite) und der Renaissance-Chor Bruckmühl (rechte Bildseite) mit den Instrumentalisten und der Dirigentin Dr. Ines Gnettner (Bildmitte) beim Doppelkonzert in der evangelischen Emmauskirche in Feldkirchen-Westerham.
 

Die Besonderheit der Aufführung lag darin, die beiden etablierten und hochprofessionell agierenden Chöre neben ihren souveränen Einzelauftritten zu einer kraftvollen und harmonischen Einheit zusammenzuführen. Das Programm umfasste vier- bis achtstimmige, gemischte Chorwerke a capella, reine Instrumentalstücke und solche für Solisten mit instrumentaler Begleitung. Die Komponisten waren mehr oder wenig bekannte Meister aus Renaissance und Frühbarock wie: Giovanni Pierluigi da Palestrina, Thomas Tallis, William Byrd, Leonhard Lechner, Heinrich Isaac, Claudio Monteverdi, Heinrich Schütz und andere.

Trotz hochsommerlicher Temperaturen fanden zahlreiche Besucher den Weg in die Emmauskirche. Eröffnet wurde das Konzert spektakulär mit einem Canzon für Zink (Martina Bulla) und drei Posaunen (Carsten Ahner, Birgit Henke und Marianne Reißler) von Florentino Maschera, gefolgt vom Renaissance-Chor, dem Vokalensemble Neuland, einem Orgel-Solo (Max Hanft) von Girolamo Frescobaldi und dem fulminanten Deutschen Konzert von Heinrich Schütz 'Lobe den Herrn, meine Seele' für Soli (Angela Schütz, Sebastian Schober, Klaus Reisinger und Hermann Scharl), Instrumente, zwei vierstimmige Chöre und Basso Continuo. Beide Chöre harmonierten hervorragend, sangen wie auch die Solisten gut verständlich und ergänzten sich in weichen Übergängen mit den Instrumenten und dem Basso Continuo auf angenehme Weise.

Raumfüllend mit positiver Ausstrahlung erklang das 'Kleine geistliche Konzert' von Heinrich Schütz für Sopran, Tenor und Orgel, fröhlich jubilierend das Allegro in der Sonata da chiesa von Arcangelo Corelli für zwei Geigen (Tomislav Butorac und Dorothea Emmert) und Basso Continuo (Monika Fuhs und Max Hanft). Das nachdenklich stimmende 'O Welt, ich muss dich lassen' von Heinrich Isaac, gesungen vom Renaissance-Chor, wollte allerdings nicht so recht zur sommerlichen Stimmung passen, wurde aber sehr innig vorgetragen, ebenso wie 'Teach me, o Lord' von William Byrd und Leonhard Lechners vierstimmiges 'Gott b'hüte dich'.


Den kraftvollen Schlusspunkt unter dieses bemerkenswerte Konzert setzte Ines Gnettner mit dem 'Magnificat à 8' von Claudio Monteverdi: Beide Chöre, alle Solisten, Streicher, Bläser und die Orgel nahmen keine Rücksicht auf empfindliche Ohren, es war ein rauschender, aus vollem Herzen kommender und beeindruckender Abschluss eines Konzertes, das mit frenetischem Applaus bedacht wurde und das den Besuchern lange in Erinnerung bleiben wird.

Text, Bild: GK